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Verkehr in Sendling-Westpark: Nicht nur reden, sondern Fakten sammeln und dann handeln

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger haben den Eindruck, dass in den Tempo 30-Zonen zu schnell gefahren wird oder dass Nebenstraßen von Pendlern als Schleichwege zur Umfahrung von Staus genutzt werden. Andere stellen sich die Frage, ob die Radwege und Radverbindungen ausreichend dimensioniert sind. Um diesen Bürgerfragen nachgehen zu können, forderte der BA 7 bereits 2016, sich ein Verkehrsmessgerät (sogenannte „TOPO-Box“) anschaffen zu dürfen, das über einen längeren Zeitraum die Anzahl sowie die Art von Fahrzeugen und deren Geschwindigkeiten, jedoch ohne Erfassung der Kfz-Kennzeichen, feststellen kann. Dies wurde aber von der Verwaltung mehrfach abgelehnt. Nachdem auch andere BAs weiterhin Druck machten, stellte die Stadtverwaltung nun in Aussicht, dass die BAs derlei Messungen eventuell im zweiten Halbjahr 2022 bestellen können

Initiative „Verkehrs-Fakten“

So lange wollte die SPD in Sendling-Westpark nicht warten. Deshalb unterstützt sie die Initiative „Verkehrs-Fakten“, um Bürgerbeschwerden schneller nachgehen zu können.

Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Sendling-Westpark, Charlotte Mosebach: „Wir wollen nicht nur über die Verkehrswende fabulieren, sondern wir wollen zunächst einmal Fakten. Wenn man die Fakten kennt, kann man auch die Lösung der Probleme angehen.

Mit Hilfe der Initiative „Verkehrs-Fakten“ können wir zeigen, dass die Erhebung solcher Daten innerhalb von ein paar Wochen möglich ist. Und das zu weit günstigeren Kosten als von den städtischen Referaten prognostiziert wurde“.

Die Initiative hat zunächst drei Verkehrssituationen untersucht.

Erste Ergebnisse

  • 1) Oetztaler Straße

In der Oetztaler Straße haben viele Anwohnerinnen und Anwohner den Eindruck, dass die Straße vor ihrer Haustüre als Schleichweg zwischen dem Mittleren Ring und der Hansastraße benutzt und Tempo 30 wenig beachtet wird.

Verkehrs-Fakten: An Werktagen befuhren im Durchschnitt 1.800 Kraftfahrzeuge (ohne Kräder) die Oetztaler Straße. Im Durchschnitt hielten sich 49 % der Autofahrer*innen an Tempo 30.
44% fuhren um bis zu 10km/h und ca. 6% zwischen 10 und 20km/h zu schnell. 0,5 % der Autofahrer fuhren schneller als 50km/h.

  • 2) Passauerstraße

In der Passauerstraße zwischen der Zielstattstraße und dem Mittleren Ring wurde erst kürzlich auf Drängen des BAs Tempo 30 eingeführt.

Verkehrs-Fakten: An Werktagen befahren etwas mehr als 11.000 Fahrzeuge die Passauerstraße (Höhe Hasenthalweg). Ca. 27 % der Autofahrer*innen hielten sich an Werktagen an Tempo 30. 57 % überschritten Tempo 30 um bis zu 10 km/h und ca. 14 % fahren zwischen 10 und 20km/h zu schnell. 2 % der Autofahrer fuhen schneller als 50 km/h.

  • 3) Radverkehr im Westpark

Verkehrs-Fakten: Erwartungsgemäß ist an Werktagen der Radverkehr über die Brücke über die Garmischer Straße in Richtung Osten in den Morgenstunden am höchsten. Die Gesamt-Verkehrszahlen der Hauptverkehrsstunde lag an einem Montagvormittag bei 296 Fahrrädern pro Stunde, davon 244 Richtung Osten. Am östlichen Fuß der Brücke über den Mittleren fuhren 52 % der Radfahrer Geschwindigkeiten zwischen 30 und 40 km/h. 4% fuhren schneller als 40 km/h.

Wie geht‘s weiter?

  • Wie sieht‘s in anderen Tempo 30-Zonen aus?
  • Wie in der Nachbarstraße zur Passauerstraße, der Murnauer Straße?
  • Wieviel Radverkehr kann der Westpark verkraften?

Es gibt noch viel zu tun. Die SPD im Bezirksausschuss Sendling-Westpark bemüht sich weiter darum, eines der vorgenannten Messgeräte für den BA anschaffen zu dürfen, um Antworten zu diesen und anderen Fragen zu finden.

Bis dahin wird die SPD, gemeinsam mit der Initiative „Verkehrs-Fakten“ die Sache selbst in die Hand nehmen und den Bürgerinnen und Bürgern bekannt machen.